Einkauf in die Pensionskasse – lohnt sich das wirklich?
Viele Versicherte hören irgendwann den Tipp: „Mach doch einen Einkauf in die Pensionskasse, das lohnt sich steuerlich!“ Doch was steckt wirklich dahinter? Und ist ein Einkauf immer sinnvoll? In diesem Beitrag zeige ich dir, wie ein Einkauf funktioniert, welche Vorteile er bietet – aber auch, welche Hindernisse du kennen solltest.
Wie funktioniert ein Einkauf?
Ein Einkauf in die Pensionskasse bedeutet, dass du freiwillig zusätzliches Kapital einzahlst. Damit füllst du sogenannte Einkaufslücken auf – also fehlende Altersgutschriften, die etwa durch Ausbildungsjahre, Teilzeit oder späte Erwerbsaufnahme entstanden sind.
Die Einzahlung geht direkt in dein individuelles Vorsorgekonto. Im Gegenzug erhöht sich dein Altersguthaben – und damit deine künftige Altersrente oder das Kapital, das du einmal beziehen kannst.
Die steuerlichen Vorteile
Das beliebteste Argument für einen Einkauf ist die Steuerersparnis. Denn die Einkaufssumme kannst du in der Steuererklärung vollumfänglich vom steuerbaren Einkommen abziehen.
Ein Beispiel: Zahlst du CHF 20’000.– in die Pensionskasse ein und hast einen Grenzsteuersatz von 30 %, sparst du rund CHF 6’000.– Steuern. Deine effektive Belastung sinkt also sofort – während dein Guthaben in der Vorsorgekasse wächst.
Genau dieser Hebel macht Einkäufe besonders in einkommensstarken Jahren attraktiv.
Lohnt sich ein Einkauf immer?
So verlockend die Steuerersparnis klingt – ein Einkauf ist nicht automatisch die beste Lösung. Entscheidend sind deine persönliche Situation und deine Ziele.
Ein Einkauf lohnt sich in der Regel dann, wenn du langfristig in der Schweiz bleiben wirst, deine Pensionskasse solide aufgestellt ist und du eine Rente bevorzugst und nicht ausschliesslich Kapital. Weniger geeignet ist er hingegen, wenn du mittelfristig eine Kapitalauszahlung planst, die Schweiz verlassen möchtest oder deine Pensionskasse schwache Bedingungen bietet.
Was viele nicht wissen: die Sperrfrist
Wer einen Einkauf tätigt und danach bald Kapital beziehen möchte – etwa für einen Vorbezug oder bei der Pensionierung – stösst auf eine wichtige Einschränkung: Eingekaufte Beträge dürfen während einer Sperrfrist von drei Jahren nicht als Kapital ausbezahlt werden.
Das kann zu bösen Überraschungen führen, wenn man den Einkauf nur für die Steueroptimierung tätigen wollte.
Einkauf als strategisches Instrument
Ein Einkauf sollte also geplant sein – nicht spontan. Idealerweise stimmst du ihn mit deiner gesamten Vorsorge- und Steuerplanung ab. Clevere Strategien sind etwa gestaffelte Einkäufe über mehrere Jahre, um die Steuerprogression optimal zu brechen, Einkäufe in Jahren mit Bonuszahlungen oder hohen Einkommen oder gezielte Einkäufe kurz vor der Pensionierung, um die Altersleistungen zu erhöhen.
Fazit
Ein Einkauf in die Pensionskasse ist ein mächtiges Instrument, das gleich doppelt wirkt: Steuern sparen heute – und Vorsorgeleistungen aufbauen für morgen. Doch wie bei jedem Instrument hängt der Nutzen davon ab, wie man es einsetzt. Ein unüberlegter Einkauf kann dir Flexibilität nehmen und sogar Nachteile bringen.
Mein Service als Berater
Mit meiner Dienstleistung „Leistungsverbesserung“ analysiere ich, wie ein Einkauf in deine persönliche Vorsorgesituation passt und ob er wirklich Sinn macht. Gemeinsam entwickeln wir eine Strategie, wie du Einkäufe optimal einsetzen kannst – steuerlich und vorsorgerechtlich.
Mehr dazu findest du auf meiner Website unter: https://www.pensionskassenprofi.ch/derberater